In den letzten Jahren haben sich die Vorstände der verschiedenen Heilpraktiker*innen-Berufsverbände in zwei Gremien mit teils überlappenden, teils ausschließlichen Teilnehmer*innen ausgetauscht. Erstmals hat eine die Heilpraktiker*innen-Verbands- und Diskussionsrunden übergreifende Gruppe auf Einladung des Bundestagsabgeordneten Alexander Krauss (CDU) ein Eckpunktepapier zum Beruf der Heilpraktikerinnen und Heilpraktiker erarbeitet. Es wurde in kleiner Delegation am 24.06.21 an Gesundheitsminister Jens Spahn übergeben. Als Vorstandsfrau war Else Schnakenberg an der Erstellung des Eckpunktepapiers und der Übergabe im Bundestag beteiligt.

Die Pressemitteilung zum Gespräch mit dem Minister und den MdB findet sich hier.

Im kurzen Gespräch bekräftigte Gesundheitsminister Spahn seine Zusage, uns am Verfahren etwaiger Gesetzesänderungen oder Maßnahmen im Zusammenhang mit dem HP-Berufsstand rechtzeitig zu beteiligen. Die Bundesregierung überarbeitet aktuell alle vorkonstitutionellen Gesetze, also diejenigen, die noch aus der Zeit vor Gründung der Bundesrepublik stammen. Das bedeutet, dass nicht allein das HeilprG in der Überarbeitung steht, sondern im Kontext noch weitere Gesetze, die die Bundesregierung damals nach Inkrafttreten des Grundgesetzes als weiter gültig aufgenommen hat.
Abweichend vom offiziellen Ablauf haben sich Alexander Krauss und die unerwartet hinzugekommene Abgeordnete Frau Zeulner (CSU), beide Angehörige des Gesundheitsausschusses des Bundestages, eine Stunde mehr Zeit für Gespräche mit uns genommen.
Wichtige Punkte:

• Es gibt nun eine Adresse der Heilpraktiker*innenschaft: www.heilpraktiker1.de ¹
  Mit dieser klaren Ansprechstelle für die Politiker*innen werden Kommunikationswege und Beteiligung an möglichen Verfahren zu eventuellen Änderungen des HeilprG und berufsrelevanten Entwicklungen erheblich vereinfacht.
• Bekräftigung, uns umgehend zu informieren, wenn sich zeigen sollte, dass Heilpraktiker*innen-Rechtsänderungen anderen Gesetzen angehängt und so „unter dem Radar“ ohne unsere Beteiligung durchzulaufen drohen. (Auf diese Weise war damals die Eigenbluttherapie quasi im „Omnibusgesetzverfahren“ verlorengegangen.).
• Die MdB begrüßen es, wenn die HP-Verbände eine gemeinsame Einschätzung zum kürzlich veröffentlichten Gutachten mit Zeitziel Frühjahr 2022 erstellen.
• Beide MdB haben das Ungleichgewicht der finanzkräftigen Ärztelobby im Vergleich zu den Möglichkeiten der Heilpraktiker*innen sehr wohl im Blick.
• Klare Wertschätzung unseres Berufsstandes und des persönlichen Kennenlernens.

¹ www.Heilpraktiker1.de ist die Domain für alle Verbandsvorstände zur Kommunikation mit dem Gesundheitsministerium und der Politik. Die Kommunikationsstruktur stellt sicher, dass sich nun kein einzelner Verband oder -Zusammenschluss in den Vordergrund spielen und vermeintlich für alle HP agieren kann. Herr Zellerer/ Continentale Versicherung München hat als Hauptversicherer in der Berufshaftpflicht für Heilpraktiker:innen vor Jahren die Domain: <www.Heilpraktiker1.de> und die entsprechende Mailadresse reserviert und stellt uns diese inklusive verbandsneutraler Diskussionsplattform zur Verfügung. Diese Organisation hat den Prozess zum Eckpunktepapier zum Beruf der Heilpraktiker:innen maßgeblich unterstützt.

24.06.2021

(Foto mit freundlicher Genehmigung von Emmi Zeulner und Alexander Krauss)